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Freiflächen Photovoltaik Vermarktungsszenarien

Anja Pfaffinger
Anja Pfaffinger
Marketing
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veröffentlicht am 
September 15, 2023
 • 
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 Minuten Lesezeit

Das Wichtigste in Kürze

In Deutschland, einem Vorreiter in der Energiewende, sind Freiflächen für Photovoltaikanlagen zu einer begehrten Ressource geworden. Doch wie können diese Flächen am effektivsten genutzt werden? Welche Vermarktungsszenarien bieten sich für Freiflächeneigentümer an, um sowohl wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen als auch einen Beitrag zur Umwelt zu leisten?

Blauer Himmel und Photovoltaikanlage

Anhand der Bachelorarbeit von Nikolai Seußler-Meinzer zum Thema “Analyse und Bewertung der Vermarktungsmöglichkeiten einer Photovoltaik-Freiflächenanlage”, die in Kooperation mit power2nature und der Hochschule München im Zeitraum von 26.04.2023 bis 23.07.2023 geschrieben wurde.

In diesem Artikel wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich eingeschlossen.

Übersicht Vermarktungsszenarien

Für Freiflächeneigentümer in Deutschland gibt es drei wesentliche Szenarien, eine Freifläche zu vermarkten:

Verpachten an Landwirte für landwirtschaftliche Nutzung

Im Normalfall werden Freiflächen in Deutschland an andere Landwirte verpachtet, sofern der Eigentümer sie nicht landwirtschaftlich betreiben will. Es werden mittelfristige Pachtverträge geschlossen, die sehr flexibel ausgestaltet werden können.  
Die flexible Ausgestaltung ist notwendig, um die Bedürfnisse beider Parteien zu berücksichtigen. Dies umfasst oft die Festlegung von Pachtzinsen, Laufzeiten, Kündigungsfristen und die Verantwortlichkeiten für die Instandhaltung der Flächen. Die Verpächter können auch bestimmte Auflagen oder Anforderungen für die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen festlegen, um sicherzustellen, dass sie in gutem Zustand gehalten werden.

Verpachten an Photovoltaik Anlagenbetreiber

Die Grundlage für das Verpachten der Grundstücksfläche an einen Anlagenbetreiber bildet ein langfristiger Pachtvertrag, welcher bis zu 30 Jahre laufen kann. Der Freiflächeneigentümer stellt dem Anlagenbetreiber seine Freifläche zur Verfügung. Vergütet wird der Grundstückseigentümer durch ein Pachtentgelt mit möglicher Umsatzbeteiligung. Dies trägt für Grundstückseigentümer dazu bei, langfristige Einnahmen zu generieren. Das Pachtentgelt kann je nach Standort und Vereinbarung erheblich variieren, liegt jedoch häufig im Bereich von mehreren Tausend bis zu Zehntausenden Euro pro Jahr pro Hektar.  
Der Anlagenbetreiber wird durch einen Netzbetreiber und/oder Direktvermarkter vergütet, da er Strom in das öffentliche Netz einspeist.

Investieren und Betreiben der PV-Freiflächenanlage

Eine weitere Möglichkeit ist das Investieren und Betreiben der PV-Anlage. Der Freiflächeneigentümer beauftragt die Umsetzung einer Photovoltaik Freiflächenanlage auf seiner Freifläche. Folglich trägt er als Anlagenbetreiber mehrere Risiken. Als Anlagenbetreiber kann er jedoch durch die Stromeinspeisung attraktive Renditen am Energiemarkt erzielen. Er wird durch den Netzbetreiber und/oder einen ausgewählten Direktvermarkter vergütet. Die genauen Bedingungen und Tarife für die Einspeisung werden ebenso durch den örtlichen Netzbetreiber und/oder einen ausgewählten Direktvermarkter festgesetzt.  
Der Stromverkauf an einen ausgewählten Direktvermarkter kann zusätzliche Möglichkeiten zur Einnahmesteigerung bieten.
In jeden Fall sollte vor Bau und Inbetriebnahme einer Photovoltaik Freiflächenanlage eine umfassende Wirtschaftlichkeitsanalyse vorgenommen werden.

Auf den Punkt gebracht

Freiflächeneigentümern in Deutschland bieten sich drei wesentliche Vermarktungsarten für Photovoltaikanlagen auf ihren Flächen, die verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Die erste Möglichkeit ist das Verpachten an Landwirte, was besonders dann bevorzugt wird, wenn der Eigentümer die Fläche nicht selbst landwirtschaftlich nutzen möchte. Die Flexibilität der mittelfristigen Pachtverträge ermöglicht Anpassungen an wechselnde Gegebenheiten.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Flächen an Anlagenbetreiber zu verpachten. Hier basiert die Zusammenarbeit auf langfristigen Pachtverträgen mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren. Der Eigentümer erhält eine Pachtgebühr sowie mögliche Umsatzbeteiligungen.  

Die dritte Option ist das Investieren und Betreiben einer eigenen PV-Freiflächenanlage, wobei der Eigentümer die Verantwortung für die Anlage und die damit verbundenen Risiken trägt. Trotzdem eröffnet dies die Chance auf attraktive Renditen durch die Stromerzeugung und Einspeisung in den Energiemarkt.

Jede der drei Möglichkeiten, hat viel Potential, Freiflächen effektiv zu nutzen und zugleich einen Beitrag zur nachhaltigen Energiegewinnung zu leisten.

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